Tierquälerei bei Tiertransporten

ein Medien-info der

Autobahnpolizeidirektion Karlsruhe

Am 5.3.1999, gegen 01.45 Uhr kontrollierte eine Streife des Autobahnreviers Sinsheim auf der A6 im Gelände der T+R-Anlage Kraichgau zwei Tiertransporter aus dem Landkreis Freiberg.(Anmerkung: Freiberg in Sachsen, bei Wittenberg).

Beide Transporte waren mit jeweils 34 Milchkühen beladen. Die Tiere befanden sich auf dem Transport nach Frankreich. Bestimmt waren sie für einen Schlachthof in der Nähe von Saarlouis.

Die Transportgenehmigung hatte der zuständige Veterinär des Kreises Freiberg ausgestellt.

Da die kontrollierenden Beamten nach einem ersten Überblick zu der Auffassung gelangten, daß hier teilweise kranke Tiere transportiert wurden, die nicht transportfähig waren, verständigten sie die zuständige Veterinärin des Rhein-Neckar-Kreises.

Diese erschien vor Ort und nachdem auch sie sich einen ersten Überblick verschafft hatte, ordnete sie an, daß die Transporte zum Schlachthof Karlsruhe begleitet wurden.

Dort wurden die Tiere abgeladen und durch die Veterinärin überprüft.

Die 68 Tiere befanden sich teilweise in einem jämmerlichen und beklagenswerten Zustand. Bei mehreren Tieren tropften die nicht abgemolkenen Euter. Die Tierärztin stellte Abszesse an Eutern und Fesseln einzelner Tiere fest sowie alte Verletzungen.

Ein Tier mußte unmittelbar nach dem Entladevorgang notgeschlachtet werden. Bei einem weiteren war das Euter extrem vereitert und fast abgefault.

Kurz nachdem das Tier abgeladen war, verlor das Tier das faulige Euter. Die Tierärztin ordnete die Notschlachtung von acht Kühen an, die anderen konnten zum Bestimmungsschlachthof transportiert werden.

In den Fahrzeugen wurden vier verbotene "Elektroschocker" gefunden.

Gegen die Fahrer , den Transporteur sowie den verantwortlichen Veterinär des Kreises Freiberg werden Ermittlungen eingeleitet.

Gem. Auskunft der Tierärztin wurden in letzter Zeit bereits mehrere Transporte aus dem Kreis Freiberg beanstandet.